Vorsicht gefährlich: Baumwürger im Garten

Zugegeben, der Name Baumwürger klingt martialisch und bedrohlich. Dass sich hinter dieser Bezeichnung ein phantastischer Kletterstrauch für die Hochbegrünung steckt, lässt sich kaum erahnen. Dennoch wird der Baumwürger nicht zu Unrecht so bezeichnet. Tatsächlich verursacht der schnellwachsende Strauch regelmäßig kapitale Schäden an Baumbestand sowie Bausubstanz, wenn er nicht kontrolliert und gezähmt wird. Insbesondere Bäume mit Stammdurchmesser unter 20 cm sind in Gefahr, wenn der rankende Baumwürger sich um den Baumstamm windet. Denn die “Würgepflanze” kann dabei den eroberten Baum regelrecht erwürgen.

Wissenswertes über den Baumwürger

Obwohl Baumwürger-Pflanzen nicht unproblematisch sind, entscheiden sich immer wieder Gärtner dazu, den zierenden Strauch anzusiedeln und mit ihm gezielt die Hausfassade zu dekorieren oder ihn als Strauch im Garten anzupflanzen. Der Kletterstrauch, dessen wissenschaftlicher Name Celastrus lautet und von dem ca. 30 Arten bekannt sind, gehört zur Familie der Spindelbaumgewächse. Während die Blüte eher unscheinbar ist, sorgen die geöffneten Kapselfrüchte von Arten wie Celastrus striangularis oder Cleastrus orbiculatus für auffällige farbliche Highlights, deren Anblick jeden Nachteil der Pflanze wieder wett machen.

Damit das Gewächs überhaupt Früchte ausbildet, müssen zumindest zwei Baumwürger im Garten zusammengesetzt sein. Baumwürger sind eingeschlechtlich. Für die Fruchtanlage müssen deshalb im Garten männliche und weibliche Pflanze zusammengepflanzt werden. Die Kletterpflanze bildet im Herbst rote Beeren aus, die in einer gelben Fruchthülle eingebettet sind. Das Blattwerk verändert im Herbst seine Farbe von Grün nach Gelb, was im Zusammenspiel mit den Früchten wunderschöne Farbakzente setzt.

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet liegt im asiatischen Raum, sowie in den USA, Australien, auf den Fidschi-Inseln und Madagaskar. Da die Rankpflanze nur wenig anspruchsvoll ist, genügt ein sonniger bis halbschattiger Standort, damit die winterharte Pflanze prächtig gedeiht.

So weisen Sie den Baumwürger in seine Wuchsrichtung

Die phantastische und beeindruckende Frucht mitsamt dem imposanten Farbspiel ist es wert, dem Baumwürger einen Standort im eigenen Garten oder Vorgarten anzubieten. Die bis zu 15 Meter hoch wachsende Pflanze rankt in der freien Natur an Bäumen empor – manchmal muss ein dünnstämmiger Baum dafür sein Leben geben. Im Garten lässt sich der Celastrus mit einer Rankhilfe in die gewünschte Wuchsrichtung erziehen und durch regelmäßiges Schneiden seine sonst unkontrollierte Ausbreitung eindämmen.

Um Fassaden mit dem Schlinger zu begrünen, bietet sich der Einsatz entsprechend geeigneter Seilsysteme an, die zudem auch Formgestaltung der Grünfläche an der Fassade erlauben. Pro Jahr wächst die Ranke etwa einen Meter. Mit einem jährlichen Formschnitt lässt sich der Baumwürger sehr gut dressieren, wenn ein starker Rückschnitt im Winter erfolgt.

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