Parthenocissus-quinquefolia-Engelmannii-wilder-wein

Wilder Wein – Tolle Pflanze für Wandbegrünung

Die Bezeichnung Wilder Wein steht gleich für mehrere Pflanzen und bezeichnet darüber hinaus auch Ausläufer und verwilderte Sämlinge des Weinstocks sowie kletternde und verwildernde Unterlagen für Jungfernreben. Da es sich bei Pflanzen, die zu Wildem Wein gehören, um prächtige Gewächse handelt, die beispielsweise für die Hauswandbegrünung geeignet sind, möchten wir die Gelegenheit nutzen, Ihnen den Wilden Wein anhand beispielhafter Sorten näher vorzustellen.

Wilde Weinrebe Vitis vinifera sups. sylvestris

Auch als Echter Wilder Wein oder Wilder Weinstock bezeichnet, stellt die Wilde Weinrebe eine Unterart von Vitis vinifera dar. Die Kletterpflanze wächst mit einer Wuchshöhe von bis zu 40 Meter verzweigt und sich verholzend, jedoch ohne Haftscheiben heran. Das Laub ist rundlich und handförmig mit drei bis fünf Lappen. Die Pflanze ist diözisch; männliche und weibliche Blüten sitzen jeweils an verschiedenen Pflanzen. Die 5 – 7 Millimeter großen elliptischen Beeren berühren sich im lockeren rispigen Fruchtstand nicht. Der Geschmack ist sauer, manchmal auch süß. Die reifen Beeren erreichen eine blau-schwarze Färbung und bilden in der Regel 3 Samen aus. Die Wilde Weinrebe ist in Deutschland vom Aussterben bedroht. Bestände von Vitis vinifera sups. sylvestris existieren nur noch im Gebiet des Oberrheins. Bis zur Regulierung des Rheins und der damit einhergehenden Trockenlegung großflächiger Anteile der Rheinwälder nahm der Bestand drastisch ab. Noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts konnten in den badischen Rheinwäldern noch mehrere Tausend Exemplare Wilde Weinrebe gezählt werden.

Selbstkletternde Jungfernrebe Parthenocissus quinquefolia

Die Pflanzenbezeichnung Wilder Wein schließt auch die Selbstkletternde Jungfernrebe ein. Ursprünglich beheimatet im östlichen Teil Nordamerikas nahm dieses auffällige Gewächs auch Einzug nach Europa. Es handelt sich um eine Kletterpflanze, die bis zu 30 Meter Wuchshöhe erreichen kann. Anders als der Wilde Rebstock besitzt Parthenocissus quinquefolia Haftscheiben. Einige Arten haften nur schlecht an Hauswänden und benötigen Rankhilfen. Andere Sorten, so etwa Parthenocissus quinquefolia Engelmanii weist sehr gute Klettereigenschaften auf. Er grenzt sich auch durch seine vertikale Wuchsrichtung von anderen Wilde-Wein-Sorten ab und eignet sich optimal dazu, schmale hohe Flächen zu begrünen. Parthenocissus quinquefolia Engelmanii, auch als Mauerkatze bezeichnet, benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und verträgt herkömmlichen Gartenboden.

Ihre Blätter sind fünffingrig, grün gefärbt und deren Unterseiten weißlich-grün oder matt. Von Juni bis in den Juli hinein entwickeln sich unscheinbare Blüten; im September bilden sich ca. 5 mm große runde Beeren, die schwarz gefärbt und mit blauem Wachs überzogen sind. Im Herbst färbt Parthenocissus quinquefolia sein Laub purpurrot und liefert ein feudales Naturschauspiel. Nicht zuletzt wegen dieser feudalen Herbstfärbung empfiehlt sich die Selbstkletternde Jungfernrebe zur Begrünung von Fassaden und Bauwerken. Anders als viele andere Rankpflanzen sind bei der Wandbegrünung mit Parthenocissus quinquefolia keine Fassadenschäden zu befürchten, da die Triebe sich nicht um Regenfallrohre winden und sich auch nicht in Hohlräumen entwickeln. Neben diesen Sorten zählen auch die beiden Verwandten des Kulturweins, Dreispitzige Jungfernrebe (Parthenocissus tricuspidata) sowie Gewöhnliche Jungfernrebe (Parthenocissus Inserat) zu Wildem Wein.

Quelle: https://www.gartenmagazin.net

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