Obstbaumblüte im Sommer

Sommerschnitt an Obstgehölzen

Der Sommerschnitt an Obstgehölzen ist seit langer Zeit ein beliebtes Mittel, um Obstbäumen wie Apfelbäumen eine Wuchsrichtung vorzugeben oder einen höheren Ertrag zu erreichen. Ein Sommerschnitt beugt zu starkem Wachstum im Spitzenbereich vor und hält die Bäume kleiner. Dadurch gewinnen sie an Fruchtholz und die Fruchtfarbe wird gefördert. Die Obstgehölze werden auf diese Weise widerstandsfähiger. Mit einem Sommerschnitt hat man eine einfache Möglichkeit, Fehler des letzten Winterschnittes zu korrigieren oder aktuelle Fehlentwicklungen zu unterbinden. Dazu gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Die wichtigsten Informationen zum Pinzieren, zum Junischnitt und weiteren Optionen, liefert dieser Text. Die Bedürfnisse einzelner Obstsorten werden ebenfalls behandelt.

Pinzieren als ältestes Mittel zur Sommerbehandlung

Das Pinzieren wurde als älteste Sommerbehandlung für Obstgehölze bereits im Jahr 1894 im Buch „Der praktische Obstzüchter“ erwähnt. Diese Form Form der Formobst-Behandlung bekommt inzwischen wieder einen höheren Stellenwert. Es beschreibt das Abkneifen von 15 bis 20 Zentimeter langen trieben, die mit Daumen und Zeigefinger auf zehn bis zwölf Zentimeter eingekürzt werden. Versteht man unter dem Pinzieren lediglich ein Entfernen der Triebspitze, kann diese Behandlung mehrfach durchgeführt werden.

Beim Pinzieren kommt es auf die Art des Obstgehölzes an. Langwachsende Sorten dürfen keinesfalls zu kurz pinziert werden. Gleiches gilt für den zu starken Rückschnitt im Winter. Sommerbehandlungen tragen zur Beruhigung des Triebwachstums bei und fördern bei kleinen und kompakten Baumformen die Fruchtbarkeit.

Triebberuhigung durch den Junischnitt

Der Junischnitt ist ebenfalls eine altbekannte Maßnahme im Sommer, um Obstgehölze im Ertrag zu fördern. Erst Ende der 1980er Jahre wurde diese Methode wieder entdeckt und ist seither auch als „Juniknip“ bekannt. Beim Junischnitt werden ungünstig stehende, einjährige Triebe entfernt. Diese haben keinen Nutzen für den Ertrag und würden beim Winterschnitt eh entfernt. Die zu entfernenden Äste sind zu dieser Zeit noch nicht verholzt, sodass der Junischnitt oft auch als Grünschnitt bezeichnet wird. An der Schnittstelle kommt es normalerweise im gleichen Jahr zu einem schwachen Neuaustrieb. Dies führt zur Triebberuhigung. Der Junischnitt kommt häufig bei starken Jungbäumen zum Einsatz und dient der Formgebung und Stammverlängerung. Eine stärkere Blüte wird damit ebenfalls gefördert.

Kronenwachstum durch Juniriss regulieren

Apfelbaum © Martin Fisch, https://www.flickr.com/photos/marfis75/ - CC-LizenzEine weitere Option, mit der junge Triebe entfernt werden können, ist der Juniriss. Die noch krautigen Triebe inklusive der schlafenden Augen werden hierbei entfernt. Einen Neuaustrieb im gleichen Jahr kann man auf diese Weise unterbinden. Der Juniriss bietet eine ideale Möglichkeit, um große Kronen von Apfelbäumen und Birnenbäumen zu regulieren. Er wird alternativ als Sommerriss bezeichnet, da der Riss nicht unbedingt auf den Juni beschränkt ist. Der Juniriss stellt insgesamt eine optimale Maßnahme zur Ausdünnung dar.

Höhenbegrenzung und „Baumkontrolle“ durch Augustschnitt

Der Winterschnitt kann bei stark wachsenden Bäumen für eine bestimmte Zeit zum Teil oder ganz ersetzt werden. Der Augustschnitt ist hierzu eine ideale Möglichkeit. Da viele Bäume mit jungen Trieben und wenig Fruchtholz schnell dazu neigen, später keine oder nur wenige Früchte tragen, kann man mit dieser Maßnahme effektiv vorbeugen und den Baum in die richtige Richtung lenken. Als Ziel ist ein „ruhiger Baum“ mit ausgewogenem Verhältnis in Triebwachstum und Ertrag zu definieren. Im Garten eignet sich der Augustschnitt hervorragend zur Höhenbegrenzung. Dann wird gezielt auch in mehrjähriges Holz geschnitten.

Bedürfnisse einzelner Obstsorten

Einzelne Obstsorten stellen an den Sommerschnitt besondere Anforderungen. Eine Auflistung liefert im Folgenden eine gute Übersicht über besondere Anforderungen und Bedürfnisse.

  • Pfirsichbäume

Die stärksten Triebe oberhalb des Leitastes sollte man bei Pfirsichbäumen entfernen. Die schwächeren Triebe auf der Unterseite müssen ebenfalls entfernt werden. Der Baumaufbau wird somit harmonischer und eine gleichbleibende Qualität wird gefördert.

  • Himbeersträucher

Zehn Ruten pro Meter lässt man für den erfolgreichen Himbeeranbau stehen. Andere Bodentriebe kann man im Frühjahr entfernen. Die verbliebenen Triebe werden dann besser mit Nährstoffen versorgt und trocknen schneller ab. Das Risiko von Rutensterben wird reduziert.

  • Brombeersträucher

Die Seitentriebe diesjähriger Ranken können ab Ende Juli auf zwei bis drei Augen eingekürzt werden. Die Entwicklung der verbliebenen Ranken wird so gefördert. Ranken, die sich im Wachstum behindern würden, können ebenfalls entfernt werden.

  • Kirschbäume

Ein geeigneter Termin für das Schneiden von stark wachsenden Kirschbäumen ist direkt nach der Ernte. Die Baumhöhe kann auf diese Weise durchaus um eineinhalb Meter reduziert werden. Diese Maßnahme führt, über zwei bis drei Jahre angewendet, zu einer Triebberuhigung im oberen Baumbereich. Wenn Sie aus dem Obst der eigenen Ernte Saft herstellen wollen, dann sollten Sie sich einmal die Obstpressen von www.obstpressen.net ansehen.

Quelle: http://www.gartenakademie.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/59cc5a1fc9c7e89ec1256fa50045969a/6bbce9a9fece9aadc125703d002c169c?OpenDocument

Bildquellen

Obstbaumblüte: Thomas Kohler, https://www.flickr.com/photos/mecklenburg/ – CC-Lizenz

Apfelbaum: Martin Fisch, https://www.flickr.com/photos/marfis75/ – CC-Lizenz

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