Verschiedene Pilze im Garten

Pilze sammeln – worauf sollte man achten

Im Herbst zieht es die Pilzsammler in den Wald, denn es ist Zeit zum Pilze sammeln. Der Ausflug in Waldgebiete mit bekanntem Pilzbestand macht nicht nur Spaß, sondern kann sich wirklich lohnen. Mit etwas Glück und einem geübten Auge lassen sich bei jedem Waldspaziergang sehr leckere Speisepilze ausmachen. So mancher Sammler kommt mit einem gefüllten Pilzkorb nach Hause und hat 3, 4 oder mehr Kilogramm Waldpilze sammeln können. Möchten Sie in die Pilze gehen, haben wir einige Tipps für Sie, damit Sie keine ungenießbaren Pilze sammeln und den Wald mit seinen Bewohnern schonen.

Pilz giftig oder genießbar?

Das ist die wichtigste Frage eines jeden Pilzsammlers. Leider ist diese Frage nicht ganz so einfach zu beantworten, da es viele hunderte Pilzarten gibt und es bei der Pilzbestimmung zur Verwechslung kommen kann. Zu den giftigen Pilzen zählen beispielsweise

  • Grüner Knollenblätterpilz
  • Spitzhütiger Knollenblätterpilz
  • Orangenfuchsiger Schierling
  • Sptzbuckeliger Schierling
  • Kartoffelbovist
  • Glimmertintling
  • Faltentintling
  • Gifttäubling
  • Pantherpilz
  • Frühjahrsmorchel
  • Fliegenpilz

Der Giftpilz Grüner Knollenblätterpilz sieht dem genießbaren Champignon zum Verwechseln ähnlich. Falsch bestimmt wird oft auch der giftige Frühjahrslorchel, der dem leckeren und ungiftigen Speisemorchel sehr ähnelt. Der genießbare Wiesenchampignon kann schnell mit giftigen Pilzarten verwechselt werden.

Pilze richtige bestimmen

Die wichtigste Grundregel für jeden Pilzsammler: Es werden nur Pilze gesammelt, die mit größtmöglicher Sicherheit bestimmt werden können! Um genießbare Speisepilze von Giftpilzen unterscheiden zu können, sollte eine sorgfältige Pilzbestimmung bereits im Wald stattfinden. Insbesondere noch ungeübte Pilzsammler haben es schwer, giftige von ungiftigen Pilzen zu unterscheiden. Mit diesen Tipps gelingt es auch Anfängern, den Sammelkorb mit genießbaren Speisepilzen nach Hause in die Küche zu tragen:

  • Gehen Sie mit einem erfahrenen Pilzsammler in den Wald und lassen Sie sich zeigen, welche Pilze genießbar sind und welche zu den giftigen Pilzarten zählen.
  • Kaufen Sie sich ein Buch, das bei der Bestimmung von Pilzen Aufschluss gibt. Nehmen Sie das Pilzbuch mit in den Wald, um direkt am Pilzstandort die Pilzbestimmung vorzunehmen.

Das Buch sollte verständliche Anleitungen zur Bestimmung einzelner Pilzarten beinhalten. Um eine Pilzart zu bestimmen, wird anhand des Aussehens, des Geruches, des Geschmackes und bestimmter Merkmale unterschieden. So kann auch das Verhalten des Pilzes nach dem Anschneiden Aufschluss darüber geben, ob der Pilz giftig oder genießbar ist. Ein Beispiel: Die austretende Milch des ungenießbaren Milchlings verfärbt sich innerhalb kurzer Zeit rosa – ein zweifelsfreies Indiz, dass es sich hierbei um einen Giftpilz handelt. Nutzen Sie außerdem das Angebot einer Pilzberatungsstelle, um die gesammelten Pilze nochmals überprüfen zu lassen. Diese Beratung ist meist kostenlos, jedoch sind die Öffnungszeiten der Pilzberatungsstellen zu beachten.

Richtig handeln bei Verdacht auf Pilzvergiftung

Wird bei der Pilzbestimmung mit Sorgfalt vorgegangen und im Zweifelsfall lieber auf das Sammeln eines nicht gewiss bestimmten Pilzes verzichtet, können die Speisepilze in den allermeisten Fällen bedenkenlos verspeist werden. Sollte es nach dem Pilzverzehr zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen, sollte immer ein Arzt aufgesucht bzw. der Notarzt gerufen werden. Eine Pilzvergiftung kann sich einige Minuten, aber auch erst einige Stunden oder Tage nach dem Verzehr der Pilze bemerkbar machen und geht oft einher mit Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwindel, Zittern, Kopfschmerzen. Auch, wenn die Beschwerden nur kurz andauern, darf auf eine ärztliche Untersuchung nicht verzichtet werden, da einige Giftpilze bei Verzehr auch Organe schädigen können.

Beim Pilzsammeln im Wald: Achten Sie die Natur

Pilzsammler sind meist echte Naturliebhaber und bewegen sich deshalb im Wald mit besonderer Vorsicht. Dies bedeutet:

  • Es werden nur Pilze gesammelt, die bestimmt und als Speisepilz erkannt wurden.
  • Ungenießbare Pilze bleiben unberührt, da sie für die Tiere im Wald eine wichtige Nahrungsquelle sein können.
  • Im Wald verhält man sich leise, um die Waldbewohner nicht zu stören.

Informieren Sie sich auch bei der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e. V. über gefährdete Pilze, die in der Roten Liste erfasst wurden. Diese dürfen nicht gesammelt werden, weil sie unter Artenschutz stehen. Auf der Website der DGfM finden Sie umfassende Informationen über Rote Liste, Speisepilze und Giftpilze. https://www.dgfm-ev.de

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