Igel im Laub

Igel im Garten gefunden – was nun?

Im Spätherbst werden häufig kleine Igel gefunden. Häufig erkennen die Finder nicht die Not, in der sich die kleinen Stacheligen befinden. Gerade junge Igelchen schaffen es ohne menschliche Hilfe kaum, den Winter zu überleben. Da diese Tiere wertvoll für das Gleichgewicht von Flora und Fauna sind, möchten wir dies mit unserem Igel-Ratgeber ändern.

Warum wird Igeln die notwendige Hilfe verweigert?

Der Grund, warum der kleine Insektenfresser oft hilflos zurückgelassen wird: Igel fallen unter das Artenschutzgesetz und dürfen deshalb weder als Haustier gehalten, noch aus der Natur entnommen werden. Doch diese gesetzliche Regel, die dem Schutz des Tieres dient, hat seine Grenzen. Ist ein Igelchen in Not, darf jeder dem Tier helfen, um es zum Beispiel aufzupäppeln oder, um ihm einen sicheren Schlafplatz zum Überwintern anzubieten.

Natürlich setzt die tierfreundliche Igelhilfe voraus, dass Sie wissen, worauf zu achten ist. Ein gesundes und starkes Tier braucht kaum Hilfe. Oftmals genügt es, wenn Sie in Ihrem Garten einen großzügigen Laubhaufen aufschütten, der in den Wintermonaten Igeln und anderen Kleintieren, aber auch nützlichen Insekten, ein schützendes Winterquartier abgibt.

So können Sie in Not geratenen Igeln helfen

Wenn Sie einen Igel finden, der hilfebedürftig erscheint, schauen Sie nicht weg. Sie erkennen einen Not-Igel daran:

  • Das Tier ist tagaktiv.
  • Der Igel wirkt abgemagert (Augen sind eingefallen, Rippen stehen hervor).
  • Der Insektenfresser ist verletzt oder wirkt krank.
  • Der Stachelige bringt Mitte November weniger als 500 g bis 700 g auf die Waage.
  • Es handelt sich bei Ihrem Fundtier um einen verwaisten Igelsäugling.

Packen Sie das stachelige Tier in einen größeren Pappkarton, den Sie mit Zeitungspapier auslegen. Für die erste Notversorgung des ausgehungerten Igelchens können Sie dem Tier folgendes anbieten:

  • lauwarmer Tee (Fenchel oder Kamille – ungesüßt!)
  • lauwarmes Wasser
  • Katzennassfutter (zimmerwarm)
  • Wärmflasche mit lauwarmem Wasser (Wassertemperatur ca. 35°C, umwickelt mit einem Handtuch)

Auf keinen Fall dürfen Sie dem Igelchen Milch zum Trinken anbieten. Das Katzenfutter kann mit ein paar Haferflocken vermengt werden. Eine kleine Portion ungewürztes Rührei darf ebenfalls verfüttert werden. In Zoohandlungen können Sie Trockenfutter für Igel erwerben.

Der Igel kann im geschützten Keller oder in der Garage in seinem Pappkarton überwintern. Bieten Sie regelmäßig Futter an, damit der Insektenfresser beim Erwachen was zum Futtern und Stärken hat.

Tierarzt und Igelhilfe

Igel sind häufig von Insekten befallen. Die Schädlinge müssen entweder vorsichtig mit einem feuchten Tuch entfernt werden oder mit Hilfe einer Pinzette vom Stacheltier abgelesen werden, da sie sich sonst in den kleinen Körper fressen und Maden in das Fleisch des Stacheltieres legen.

Wenn Sie noch keine Erfahrung bei der Igelpflege haben, sollten Sie nach der Erste-Hilfe-Maßnahme einen Tierarzt oder die örtliche Igelhilfe kontaktieren, falls Sie eine in der Nähe haben. Die meisten Tierärzte bieten die Behandlung für in Not geratene Wildtiere kostenlos an. Allerdings wissen viele Allgemeine Veterinärmediziner bei Wildtieren oftmals selbst nicht, wie die Tiere optimal versorgt werden. Daher wäre eine spezielle Hilfsstation für Igel die besser Wahl. Igelstation e. V. kann Ihnen behilflich sein, eine nahegelegene Igelhilfe zu finden. Sie erreichen den Verein Igelstation e. V. unter der Rufnummer 030 – 411 01 17. Mehr dazu unter: http://www.igelhilfe.de/

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