Bonsai Baum

Bonsai Baum – ein entspannendes Hobby für Gärtner

Der Bonsai Baum geht auf eine fernöstliche Tradition zurück und beruht auf der kreativen Gartenkunst, Sträucher und Bäume meist in einem kleinen Pflanzgefäß in auffälligen Formen zu kultivieren. Es ist anzunehmen, dass der Ursprung der beliebten Bonsaibäume in China liegt, weshalb Bonsai-Bäumchen auch als Penjing bezeichnet werden. Doch nicht nur in China, sondern auch in Japan, Vietnam, Bali, Indonesien usw. werden Sträucher und kleine Bäume im Bonsai-Stil gepflegt und der Westen hat vielerorts die traditionelle Kunstform von Zierpflanzen übernommen.

Wie wird der Bonsai Baum kultiviert?

Bestimmte Sträucher und Bäume werden in einem Pflanzgefäß herangezogen und durch diverse Kulturmaßnahmen künstlerisch in Form gebracht. Die Art der Bearbeitung unterscheidet sich durch verschiedene Prinzipien, die Wabi und Saba oder der Zen-Kultur folgen. Sie werden auch unter taoistischer sowie konfuzianischer Beeinflussung vorgenommen. Zu den Kulturmaßnahmen zählen Formschnitte, Blattschnitte, Drahtung sowie Wurzelschnitte. Eine besondere Art der Bonsais sind Miniatur-Bonsai Pflanzen, die auch als Mame-Bonsai bezeichnet und höchstens 20 Zentimeter groß werden. Unter der Bezeichnung Kaufhaus-Bonsai werden zu relativ günstigen Preisen einfach gehaltene Bonsai-Bäumchen angeboten, bei deren Ästhetik stets Abstriche gemacht werden müssen. Ihnen fehlt schlicht die über Jahre hinweg liebevolle Fürsorge und jene aufwendige künstlerische Kultivierung, die den “echten” Bonsais ihren besonderen Charme verleiht.

Die bekanntesten asiatischen Bonsai-Stile

Bonsailiebhabern bieten sich zahlreiche Stile, wie der Bonsai-Baum geformt werden kann. Die Auswahl reicht von aufrechter Form (z. B. Chokkan, Moyögl) über den Mehrfachstamm Kabudachi (z. B. Sökan, Netsuranari) bis hin zu Luftformen (z. B. Shakan, Fukinagashi, Han-Kegnai) sowie Charakterformen (z. B. Banken, Bunjingi) und Felsformen. Es können auch mehrere Bonsai-Bäume zu einem Bonsai-Wald vereint werden.

Die Gestaltungsmaßnahmen für Bonsais

Bonsai Bäume werden regelmäßig mit verschiedenen Pflegemaßnahmen bedacht, um das Wachstum der Pflanzen zu manipulieren und ihnen gewünschte Formen zu verleihen. Nachfolgend die wichtigsten Bonsai-Gestaltungsarten.

Formschnitte des Bonsais

Beim ersten Grundschnitt wird insbesondere die Form verliehen, die durch den Erhaltungsschnitt fortgesetzt wird. Zugleich strebt der Erhaltungsschnitt eine dichtere Verzweigung an. Mittels wiederholender Schnitte und dem Entfernen von Trieben, die sich außerhalb der Grundform bilden, wird ein kompakter Wuchs angeregt. Durch das Schneiden zu bestimmten Zeitpunkten und der jeweiligen Stärke des Rückschneidens lässt sich das Wachstum ebenfalls beeinflussen. Bei starkem Rückschnitt wird das Wachstum gefördert. Bei geringem Rückschnitt bewirkt man das Verdichten der Pflanze. Durch das Entfernen älterer Zweige lassen sich neue Äste aus der Baumkrone heraus anregen.

Formgebung durch Draht

Mittels Drahtung werden Äste des Gehölzes in die gewünschte Form gebracht. Der in Form zu bringende Ast wird spiralförmig mit Draht umwickelt und dann leicht gebogen. Der Draht bewirkt dabei, dass der Ast die ihm zugewiesene Form einhält und langfristig umgeformt wird. Die Drahtung erfolgt vor Eintritt in die Vegetationsperiode. Bevor der Draht in das Holz verwächst und es beschädigt, wird er entfernt.

Blattschnitte zur Anregung von Seitentrieben

In Bereichen der Baumkrone, wo besonders viele Blätter wachsen, erfolgt ein Blattschnitt. Dadurch wird die Bildung neuer Seitentriebe angeregt, was abermals zur Verdichtung der Baumkrone erfolgt. Außerdem wird durch diese Schnitte die Feinverzweigung gefördert. Da sich schon bald neue Blätter bilden, lässt sich eine sehr attraktive Baumkrone erzeugen. Denn die frisch nachwachsenden und noch kleinen Blätter verdichten und harmonisieren das Erscheinungsbild des Bonsai Baumes.

Entrinden von Ästen und Stämmen

Mit verschiedenen Werkzeugen wie Messer, Fräse oder Meißel werden Teile oder die gesamte Baumrinde am Stamm und / oder an Ästen entfernt. Hierdurch lässt sich eine tolle Optik erzielen, die an einen alten Baum erinnert. Nach dem Entrinden können die bearbeiteten Partien mit Schwefelkalk behandelt werden. Dies bewirkt ein Sterilisieren und Bleichen des Holzes.

Was wird für die Pflege von Bonsai-Bäumchen benötigt?

Es stehen zahlreiche Pflanzenarten für Indoor-Bonsai und Outdoor-Bonsai zur Auswahl. Einige Arten sind blühend und laubabwerfend, bei anderen Arten handelt es sich um Nichtblüher und immergrüne Gewächse. Hier einige wenige Beispiele der verwendbaren Pflanzen:

  • Japanische Aprikose
  • Buchsbaum
  • Chinesischer Feigenbaum
  • Europäische Fichte
  • Feuerahorn
  • Hemlocktanne
  • Junischnee
  • Kirsche
  • Olivenbaum
  • Stechwacholder

Für die Bonsai-Pflege werden diverse Werkzeuge benötigt, wie

  • Astsäge
  • Blatt-Schneider
  • Bonsai-Besen
  • Drahtschneider
  • Drahtzange
  • Erdschaufel
  • Jinzange
  • Jinmesser
  • Knospenzange
  • Wurzelhaken
  • usw.

Um ein harmonisches Gebilde zu gestalten, wird nicht nur der Bonsai-Baum selbst, sondern auch ein passendes Pflanzgefäß benötigt. Traditionell werden flache Schalen verwendet, die entweder rechteckig, viereckig oder oval geformt sein können. Besonders edel lässt sich ein Bonsai-Baum mitsamt der Pflanzschale auf einem Bonsai-Präsentationstisch zur Schau gestellt. Um Form-, Blatt- und Wurzelschnitte sachgerecht durchführen zu können, empfiehlt sich für Einsteiger entsprechende Literatur (z. B. Horst Stahl: Bonsai – Vom Grundkurs zum Meister. Doppelband, Kosmos, Stuttgart 1992, ISBN 3-440-08875-8 oder Harry Tomlinson: Das BLV Bonsai Handbuch. BLV, München 2004, ISBN 3-405-14850-2). Einige Baumschulen und Gärtnereien bieten auch Bonsai-Kurse an, bei denen alles rund um Gestaltung und Pflege von Bonsai-Bäumchen erlernt werden kann.

Bild © GDI

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