Blattläuse sind nicht nur äußerst vermehrungsfreudig, sondern auch extrem gefräßig und zählen somit zu den Schädlingen im Garten. Die winzigen Läuse befallen nahezu alle Pflanzen, indem sie sich auf Stengeln, Blättern und Blüten niederlassen, um dann der Pflanze bis zum Absterben zuzusetzen. Sie machen weder vor Blumen, Ziersträuchern, Kräutern noch vor Obstbäumen Halt. Es gibt zahlreiche Läusearten (ca. 650 heimische Arten), wie Große Rosenblattlaus, Schwarze Bohnenlaus, Apfelblutlaus, Pfirsichblattlaus usw.. Je nach Art befallen die Pflanzenschädlinge bevorzugt Rosen, Kartoffeln, Erdbeeren, Pfirsiche und viele andere Pflanzen, so dass nahezu alle Gewächsarten gefährdet sind, den Blattläusen zum Opfer zu fallen.
So erkennen Sie Blattlausbefall
Die Blattlaus ernährt sich vom Pflanzensaft, der das Lebenselixier der Pflanze ist. Bevorzugt versammelt sich eine Blattlaus-Kolonie auf noch jungen Gewächsen. Weder Zimmerpflanze noch Gartenpflanze ist vor dem Schädling gefeit und wenn sich erste Läuse auf einem Gewächs versammelt haben, ist bald die gesamte Pflanze und im schlimmsten Fall schon bald der ganze Garten befallen. Pro Tag produziert eine Laus ca. fünf Nachkommen, die selbst schon bald vermehrungsfähig sind. Aufgrund der schnellen Ausbreitung muss Blattlausbefall so schnell wie möglich bekämpft werden.
Es empfiehlt sich, sowohl bei Zimmerpflanzen wie auch bei Gartenpflanzen gelegentlich genauer auf Blätter und Stengel zu schauen. Die Blattlaus selbst ist nur wenige Millimeter groß und ist daran erkennbar, dass sich im Anfangsstadium des Blattlausbefalls mehrere Schädlinge um den Pflanzenstengel versammeln. Meist sitzen die Kolonien an Blattgabelungen und am Pflanzenstengel unterhalb der Blüte. Mehrere Blattläuse bilden Kolonien, die schon bald einen gut sichtbaren und klebrigen Film über die Pflanze ziehen. Dieser so genannte Mehltau ist die Hinterlassenschaft des verdauten Pflanzensafts.
So werden Sie Blattläuse wieder los
Um die schädlichen Plagegeister wieder los zu werden, brauchen Gärtner keine Chemiekeule. Zimmerpflanzen werden meist von Blattläusen befreit, wenn Sie die Pflanzen mit einem kräftigen Wasserstrahl unter der Dusche abbrausen und so die Schädlinge von Ihren Zierpflanzen mit Wasserkraft entfernen. Bei robusten Gartenpflanzen können Sie mit dem Gartenschlauch die Blattläuse abspritzen. Allerdings ist darauf zu achten, dass der Wasserstrahl nicht zu stark ist, da sonst der Pflanzenstengel abknicken kann.
Holen Sie Nützlinge in den Garten
Ohrenkneifer und Marienkäfer sind natürliche Feinde der Blattläuse, denn die Läuse stehen bei diesen Nützlingen ganz oben auf dem Speiseplan. Ein kopfüber aufgehängter und mit Holzwolle gefüllter Tonblumentopf ist eine Einladung für Ohrenkneifer, sich in Ihrem Garten niederzulassen. Hängen Sie den Blumentopf in die Nähe des Blattlausbefalls, werden die Ohrenkriecher dankbar die Blattläuse vertilgen und Ihre Gewächse vom Schädlingsbefall befreien. Marienkäfer können im Fachhandel bezogen werden, die dann direkt auf den befallenen Gartenpflanzen ausgesetzt werden. Ebenso sind Florfliege, Schwebfliege, Gallmücke und Schlupfwespe Blattlaus-Vernichter. Indem Sie ein Insektenhotel im Garten einrichten, locken Sie diese Nützlinge in Ihre Grünoase.
Alte Hausmittel gegen Blattläuse
Auch ein selbstangesetzter Sud aus Brennnesseln entfernt Läuse. Dazu setzen Sie 1 kg Brennnesseln auf 10 Liter Wasser an, lassen den Sud einen Tag ziehen. Mit Wasser verdünnt wird der Brennnesselsud auf die befallenen Pflanzen gesprüht. Möchten Sie auf die Schnelle gegen die Blattlaus vorgehen, kann etwas Abrieb einer Schmierseife oder einer Lorbeerseife mit Wasser verdünnt und aufgesprüht werden. Präventiv können Sie mit einigen Tricks das Risiko des Blattlausbefalls minimieren. Leichtes Anreichern der Erde mit Stickstoff verdirbt den Läusen den Appetit auf den Pflanzensaft. Sehr intensiv duftende Pflanzen mit hohem Anteil ätherischer Öle wie etwa Lavendel oder Bohnenkraut mögen Blattläuse überhaupt nicht gerne. Bauen Sie im Garten eine Mischkultur an, bei der Sie darauf achten, nicht zu viele gleichartige Pflanzen zusammen zu setzen, mischen Sie Lavendel und Bohnenkraut unter Salat, Gemüse und Blumen, haben Sie gute Chancen, Ihren Garten Blattlaus-frei zu halten.
Nur, wenn diese natürlichen Methoden zur Blattlausentfernung nicht genügen, können Sie über die Verwendung von Insektiziden nachdenken, bevor die Blattlausplage überhand nimmt. Jedoch sollten Sie allenfalls Zierpflanzen damit behandeln, nicht aber Kräuter und andere verzehrbare Pflanzen.
Bildquelle: http://www.gartenmagazin.net/rasensprenger/
