Vogelhaus im Garten

Tiere füttern im Winter – was ist richtig?

Tierliebhaber möchten in den Wintermonaten wilden Tieren Futter anbieten, weil die Natur lediglich ein karges Futterangebot bereit hält. So verständlich dies ist, raten viele Tierschützer vom Tiere füttern im Winter ab und raten nur unter bestimmten Vorraussetzungen zur Winterfütterung. Viel wichtiger als das Zufüttern ist es, für sichere Winterquartiere zu sorgen, in denen Kleintiere überwintern können.

Natur versorgt wilde Tiere

Viele Wildtiere ernähren sich von Blättern, Früchten, Körnern, Samen und Insekten. In den Wintermonaten haben Vögel, Igel und andere Wildtiere deutlich weniger Möglichkeiten, sich ihre Nahrung selbst zu besorgen. Die Zufütterung soll daher sicherstellen, dass Tiere nicht verhungern und sie sich in den kalten Monaten des Winters genug Energie anfuttern können, um trotz Kälte den Winter gut zu überstehen.

Obwohl die Natur in Winterschlaf fällt, bietet sie dennoch den meisten Tieren ausreichend Futter. Ohnehin gehen viele Wildtiere ebenfalls in die Winterruhe. Sie benötigten daher von etwa November bis Februar und März nur wenig oder gar keine Nahrung bzw. haben bereits im Herbst für einen ausreichenden Futtervorrat oder Winterspeck gesorgt. Standvögel versorgen sich auch in den Wintermonaten mit Nahrung und kommen trotz des geringen Nahrungsangebotes gut durch die kalte Jahreszeit. In Gärten und öffentlichen Grünflächen finden sich immer Früchte, Samen und einige Insekten, die als Futterangebot ausreichend sind.

Warum stellt sich die Frage, ob Winterfütterung richtig ist?

In den letzten Jahren fallen die Wintermonate deutlich milder aus, so dass eine Beifütterung von frei lebenden Tieren kaum notwendig ist. Rehe, Eichhörnchen und Wildvögel können sich meist selbst versorgen. Die gesunden und starken Tiere überstehen den Winter ohne zusätzliches Futterangebot.

Das kärgliche, aber vorhandene natürliche Futter der Natur zwingt die Wildtiere, sich aktiv um die Futtersuche zu bemühen und sorgt so dafür, dass die Tiere nicht an den vom Menschen „gedeckten Tisch“ gewöhnt werden. Die Tierfütterung im Winter bringt Wildtiere in eine gewisse Abhängigkeit und sie verlernen, sich auf artgerechte Weise wichtiges Futter selbst zu suchen. Außerdem bergen künstlich angelegte Futterplätze immer ein gesundheitliches Risiko für die Tiere, da dort Krankheiten sich schnell verbreiten und den Wildtierbestand gefährden können.

Sichere Unterschlupfmöglichkeiten in Gärten

Viel wichtiger ist anstelle des Zufütterns das Bereitstellen von sicheren Unterschlupfmöglichkeiten für Wildtiere und Insekten. Mit wenigen Handgriffen kann in jedem Garten einiges an Schutzräumen für den Winterschlaf bzw. das Überwintern der Tiere eingerichtet werden.

  • Belassen Sie je nach Grundstücksgröße bei den Aufräumarbeiten im Herbst einen oder mehrere Laubhaufen im Garten. Darin finden Igel, Blindschleichen und Insekten ein sicheres Winterquartier und zugleich bieten sich für Kleintiere dort auch Futtermöglichkeiten und Schutz vor Eiseskälte.
  • Stellen oder hängen Sie ein so genanntes Insektenhotel im Garten auf. Insbesondere Nutzinsekten können dort geschützt überwintern und so helfen Sie bei der Erhaltung der Artenvielfalt.
  • Entfernen Sie Leitern von Bäumen. So sind auf den Bäumen ruhende Vögel besser vor streunenden Katzen geschützt.
  • Belassen Sie an einigen Pflanzen alte Fruchtstände und getrocknete Früchte. Diese sind ein natürliches Futterangebot, was von dem ein oder anderen Tier dankbar angenommen wird.

Wann sollten Sie Tiere im Winter füttern?

Die Zufütterung der Gartenbewohner ist fast immer zu vermeiden, da die Natur Nachfrage und Angebot natürlichen Futters selbst reguliert. Schneit es jedoch und es liegt für mehrere Tage eine dicke und geschlossene Schneedecke, können Wildtiere tatsächlich verhungern oder zumindest durch zu wenig Nahrung geschwächt werden.

Schnee im Garten

Dann können Sie zufüttern und auf ein natürliches Futterangebot zurückgreifen, wenn Sie in den Sommermonaten Samen und Früchte aufgehoben haben und diese mit Haferflocken und Nüssen gemischt an trockenen Futterplätzen anzubieten. In einem milden Winter wie diesem ist jedoch das Tiere füttern nicht notwendig, was sich allerdings in Januar, Februar und März noch ändern kann.

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